Projektbeschreibung

Ziel des international ausgerichteten Vorhabens ist die kritische Edition exemplarischer Werke des europäischen Musiktheaters vom Barock bis zur Moderne. Damit widmet sich erstmals ein Akademien-Projekt exklusiv dem Musiktheater und dessen vielfältigen Erscheinungsformen. Herausgegeben werden Werke des französischen, italienischen, deutschen, skandinavischen und slawischen Musiktheaters.

Ediert werden insgesamt 9 Werke unterschiedlichster Gattungen, unter Einschluss der Operette, des Melodrams, des Balletts und multimedialer Experimente der Theatermoderne. Die Werke werden unter thematischen Moduleinheiten gefasst, welche die spezifische Editionsproblematik widerspiegeln, z. B. »Eigentext und Fremdtext«, »Aufführungspraxis und Interpretation« oder »Transfer und Transformation«.

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Antonio Salieris »Prima la musica e poi le parole«. Links: Autograph (Österreichische Nationalbibliothek Wien, Mus. Hs. 4492. Mitte: Textedition als xml-Dokument. Rechts: Partitur Bärenreiter-Verlag Kassel (Stand Januar 2010)

Die Editionen werden in einer »Hybrid-Ausgabe« vorgelegt: Die Partituren erscheinen als gedruckte Notenausgaben; die kritischen Berichte samt Quellen werden hingegen auf einer digitalen Plattform präsentiert. Wesentlicher Bestandteil der digitalen Komponente ist erstmal auch die Edition der Operntexte.

Damit hebt sich das Vorhaben markant von der bisherigen Editionspraxis musikalischer Bühnenwerke ab: Zum einen sind die editorischen Entscheidungen aufgrund der Zugriffsmöglichkeit auf die zugrundeliegenden Quellen unmittelbar nachvollziehbar und somit in jeder Hinsicht transparent; zum anderen ist es für den Benutzer möglich, sich verschiedene Fassungen des Operntextes zu generieren, was nicht nur für die musikalische Bühnenpraxis völlig neue Möglichkeiten eröffnet.

Die geplanten Editionen sind gleichermaßen für die Musik- und Theaterwissenschaft wie für die Literaturwissenschaft von Bedeutung.